Öffentliche Vergabe nachhaltig gestalten: Hier gibt’s Tipps und Hilfestellungen
Der Vergabe-Insider beleuchtet und diskutiert regelmäßig Entwicklungen zum Thema nachhaltige öffentliche Beschaffung. Um öffentlichen Einkäufern in der tatsächlichen Umsetzung von Vergabeverfahren mit Nachhaltigkeitskriterien noch konkretere Hilfestellung zu geben, stellen wir ab sofort nützliche Orientierungshilfen, Leitfäden und Checklisten kostenlos in unserem Downloadbereich zur Verfügung.
Dabei orientieren wir uns an Best Practice Beispielen aus der nachhaltigen Beschaffung und an kommunalen sowie bundesländerspezifischen Richtlinien.
Wichtig zu wissen: Die hier bereitgestellten Dokumente stellen lediglich eine Orientierungshilfe für nachhaltige öffentliche Beschaffung im Bereich Reinigungsmittel und -leistungen dar. Da Verordnungen je nach Bundesland und Vergabeform variieren können und zudem regelmäßigen Aktualisierungen unterliegen, ist die Anwendbarkeit der Dokumente auf Ihr Vergabeverfahren in jedem Einzelfall von Ihnen bzw. von Ihren rechtlichen Beratern zu prüfen, um ein vergaberechtskonformes Verfahren sicherzustellen. Der Herausgeber des Vergabe-Insiders übernimmt für die Inhalte der bereitgestellten Dokumente daher ausdrücklich keine Haftung.
Das Angebot soll kontinuierlich erweitert und ergänzt werden. Feedback von Ihnen als praktische Anwender nehmen wir gerne auf. Kontaktieren Sie uns dazu unter info@vergabe-insider.com.
Zum Hintergrund: Nachhaltige öffentliche Beschaffung? Ja, aber wie?
Seit Beginn dieses Jahres gibt es konkrete Anforderungen von Seiten des Gesetzgebers: Mit Inkrafttreten der AVV Klima im Januar 2022 (wir berichteten dazu auch in unserem Beitrag vom 16. Dezember) wurde die Einbindung von Nachhaltigkeitsaspekten in die öffentliche Beschaffung verbindlich; zunächst für Beschaffer des Bundes.
Im Zentrum steht die Neubewertung der Wirtschaftlichkeit eines Angebots: Bisher wurden hier maßgeblich die Anschaffungskosten als ausschlaggebendes Kriterium eingesetzt. Im Sinne einer nachhaltigen Transformation der Wirtschaft jedoch ist es entscheidend, den gesamten Lebenszyklus einer Leistung zu betrachten und die dabei anfallende CO2-Belastung ebenfalls preislich zu beziffern.
Öffentliche Beschaffung nachhaltig betrachten
Unter diesem Hauptgesichtspunkt beginnen die Überlegungen schon vor der üblichen Marktrecherche; nämlich mit der Frage: Ist die Beschaffung überhaupt notwendig und sinnvoll? Fällt die Entscheidung auf eine Neuanschaffung, sollte die anschließende Marktrecherche ausloten, ob es Bieter gibt, die Nachhaltigkeit in den Fokus stellen. Dies lässt sich beispielsweise anhand entsprechender Zertifizierungen für die Produkte feststellen, wie etwa das Cradle to Cradle-Siegel. Gibt der Markt dies her, können Zertifizierungen und Nachhaltigkeitskriterien als Mindestanforderung oder Zuschlagskriterien im Verfahren verankert werden.
Ein Fragebogen des Umweltbundesamtes zur initialen Bewertung von Anbietern von Reinigungsleistungen steht zum Download bereit. Von der Vergabe-Insider -Redaktion wurde der Fragebogen um das EU-Ecolabel und das Cradle to Cradle-Siegel ergänzt (Stand Juni 2021).
Einen praktischen Leitfaden, der auch die folgenden Schritte skizziert und sich auf alle Arten nachhaltiger öffentlicher Beschaffung anwenden lässt, finden Sie im Downloadangebot unter der C2C Checkliste.
Und wer eine Step-by-Step Umsetzungshilfe zur nachhaltigen öffentlichen Beschaffung von Reinigungsleistungen sucht, kann hier den „N-O-Mat“ herunterladen: Ein praktischer Leitfaden, entwickelt in einer Kooperation des Vergabe-Insiders mit der Universität der Bundeswehr München.