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C2C ist wichtig für
zukunftsfähige Städte
und Gemeinden

Eine Stadt, mitten in Deutschland, 250.000 Einwohner, im Jahr 2030. Eine Stadt, die es geschafft hat, vielfältige Lösungen gegen die Herausforderungen des Klimawandels zu finden. Eine Stadt, die nicht nur ihre Resilienz gegen Krisen steigern konnte, sondern auch die Lebensqualität ihrer Einwohner: Die Infrastruktur ist gut ausgebaut, alle Fahrzeuge werden mit erneuerbaren Energien angetrieben und Sharing-Modelle sind der Standard. Gebäude fördern durch Fassadenbegrünung Biodiversität, erzeugen Sauerstoff, binden Feinstaub und hinterlassen so sogar einen positiven ökologischen Fußabdruck. Alle Ressourcen werden in Kreisläufen geführt und sind gesund für Mensch und Umwelt. Eine Utopie? Nein, denn vieles davon ist heute schon möglich. Mit C2C, dem Cradle to Cradle-Prinzip.

Die Herausforderungen für Städte und Kommunen

Schon heute wohnt mehr als die Hälfte aller Menschen in Städten oder deren direkter Umgebung – bald werden es 85 % der Weltbevölkerung sein. Unser Leben wird also immer urbaner, was eine Vielzahl von Vorteilen, aber auch Herausforderungen mit sich bringt. Städte sind ein Schmelztiegel – sie bringen Vielfalt, Kultur und Innovation hervor. Doch Städte sind unter dem Einfluss des Klimawandels auch einem regelrechten Stresstest ausgesetzt: Immer höhere Durchschnittstemperaturen, extreme Wetterereignisse wie Starkregen und Ressourcenknappheit machen Städten zu schaffen. Was wir brauchen, sind Lösungen, die Städte und Kommunen resilienter gegen diese Herausforderungen machen. 

Der ganzheitliche Lösungsansatz: C2C

Der Schlüssel zu solchen gesunden urbanen Siedlungen wie eingangs beschrieben, ist eine konsequente und kreative Kreislaufwirtschaft, in der alles aus geeigneten und unschädlichen Materialien besteht, die endlos wiederverwendet werden können. Dieses Konzept ist eingebunden in ein positives Menschenbild und die Überzeugung, dass wir nicht nur weniger schlechte, sondern richtig gute Lösungen für Mensch und Umwelt schaffen können – mit Cradle to Cradle (C2C).

Was ist das Netzwerk C2C Regionen?

Um die Rahmenbedingungen dafür zu schaffen, dass das C2C-Prinzip stärker in die kommunale Beschaffung integriert wird, hat Cradle to Cradle NGO das Netzwerk C2C Regionen etabliert. Die gemeinnützige NGO leistet Bildungs- und Vernetzungsarbeit zu C2C. Im Netzwerk C2C Regionen treffen Kommunal- und Stadtverwaltungen auf innovative Unternehmen, Forschungsinstitute und zivilgesellschaftliche Organisationen – alle mit dem Ziel, gemeinsam einen positiven ökologischen Fußabdruck zu hinterlassen. Das Netzwerk bietet kommunalen Akteur*innen die Möglichkeit, Wissen und Erfahrungen zu nachhaltiger Beschaffung einzuholen und auszutauschen, sich zu vernetzen und gemeinsam C2C-Projekte anzustoßen. Ziel ist es, C2C als Strategie zur Transformation urbaner Räume zu etablieren, die über „weniger schlecht sein“ weit hinausgeht. Das Netzwerk gibt Good Practice Beispielen ein Forum, ermutigt und inspiriert kommunale Akteur*innen, eigene C2C-Projekte anzugehen.

Denn die öffentliche Beschaffung von Kommunen und kommunalen Einrichtungen ist ein wichtiger Hebel für diesen Transformationsprozess. In Deutschland macht das Beschaffungsvolumen mit 15 % einen beträchtlichen Anteil des BIPs aus – das entspricht ca. 350 Milliarden Euro jährlich. Die Hebel- und Signalwirkung der öffentlichen Beschaffung ist also immens. Man stelle sich nun vor, welcher Einfluss auf Produktions- und Konsumtrends generiert wird, wenn all dieses Geld in sozial-ökologische und zirkuläre Beschaffung fließt.

Erste C2C-Leitfäden, -Workshops und -Projekte

In Kooperation mit zwei Universitäten und gefördert durch die Hans Sauer Stiftung, erarbeitet die C2C NGO deshalb aktuell einen Leitfaden zu sozial-ökologischer öffentlicher Beschaffung – inspiriert vom C2C-Konzept. In einem weiteren Leitfaden-Projekt veröffentlicht die NGO darüber hinaus in den nächsten Monaten einen Leitfaden zum kommunalen Bauen und Sanieren nach C2C.

Austausch und Vernetzung stehen im Zentrum des Netzwerks C2C Regionen. In Form von regelmäßigen Veranstaltungen (wie dem geplanten Netzwerktreffen auf der dritten Etappe des Internationalen Cradle to Cradle Congress 2021 zum Thema Cities & Regions) soll dies gefördert werden. Ergänzt wird das Angebot durch themenspezifische Workshop-Formate, z. B. zu C2C-inspirierter kommunaler Beschaffung, Bauen und Sanieren sowie einen internen Online-Mitgliederbereich mit einer großen Wissenssammlung und Hilfestellungen für kommunale Beschaffer in Form von Leitfäden, BestPractice Beispielen und Fact Sheets.

Einige Netzwerkmitglieder sind bereits Pionier-Kommunen im Bereich der zirkulären öffentlichen Beschaffung, so etwa die C2C-Modellgemeinde Straubenhardt oder die Stadt Ludwigsburg. Sie zeigen, was möglich ist: In Straubenhardt wurde bereits ein Feuerwehrhaus nach C2C-Kriterien gebaut. In Ludwigsburg ist die kommunale Beschaffung seit 2019 nach C2C-Kriterien ausgerichtet – mit großem Erfolg. So begleitet das Netzwerk C2C Regionen Kommunen bei ihrer Entwicklung zur innovativen und lebenswerten Region der Zukunft.

Wenn wir mit dem Netzwerk Ihr Interesse geweckt haben, finden Sie hier weitere Informationen: 
https://c2c-regionen.org/

Kommunen, Unternehmen und Organisationen, die sich mit C2C im kommunalen Kontext auseinandersetzen möchten, können sich bei Lorena Zangl, Referentin Städte und Kommunen Cradle to Cradle NGO, melden: regionen@c2c.ngo